Entschuldigt bitte zunächst mal wieder meine Abwesenheit. Hier ging es die letzten Wochen drunter und drüber.

Dazu vielleicht eine kurze Vorgeschichte.

Im Sommer letzten Jahres (fast auf die Woche genau zum gleichen Zeitpunkt) fing Melisa, die kleine Spanierin, an, mäkelig zu fressen. Da sie ohnehin einen empfindlichen Magen hat, schon immer, haben wir uns erst mal nicht viel dabei gedacht, dass sie manche Sorten, die es noch zum Frühstück gab, mittags nicht mehr angerührt hat. Das steigerte sich immer weiter, bis sie nur noch winzige Portionen überhaupt fraß. Als dann Durchfall dazukam, ließ ich auf Giardien testen (Vertretung von meiner TÄ, die zu dem Zeitpunkt natürlich im Urlaub war) und es war positiv. Wir bekamen Metrobactin und nach der ersten Dosis an einem Dienstag stellte sie komplett das Fressen ein, nur noch Leckerchen oder Trinksuppe wurden genommen. Donnerstags waren wir wieder beim Tierarzt, sie bekam eine Spritze gegen Übelkeit und die Ansage, es würde halt dauern, bis das Medikament wirkt. Freitagmorgen lag sie nur noch apathisch rum und wir sind glücklicherweise sofort als Notfall zur Klinik gefahren. Dort blieb sie übers Wochenende, eine zusätzliche Darmentzündung wurde festgestellt, das Blutbild war glücklicherweise noch in Ordnung, nur auf Grund der Entzündung wurden (meine ich) zu wenig weiße Blutkörperchen produziert. Sie bekam Infusionen, zum Metrobactin noch ein weiteres Antibiotikum und wurde Zwangsernährt, bis wir sie abholen konnten. Auch hier habe ich sie noch zwei weitere Tage mit der Spritze gefüttert, bis sie endlich wieder selbst gefressen hat. Das ganze ging sehr langsam bergauf, die ohnehin schon schlanke Katze wog nur noch 2,5 Kilo (sie hatte mal 3,5).

Nun lief fast ein Jahr alles rund, bis sie jetzt die Tage leichten Matschkot bekam und mäkelig fraß. Ich habe gleich Kotproben gesammelt, Giardien negativ. Es besserte sich für ein paar Tage, bis es wieder sehr schlimm wurde und sie am Tag vielleicht noch 80 Gramm Nassfutter fraß und TF (das ging komischerweise immer). Wir haben also erneut einen Termin in der Klinik ausgemacht, dort waren wir gestern. Sie wurde komplett durchgecheckt, Blutbild wurde genommen (ich habe es noch nicht geschickt bekommen, aber erstaunlicherweise alle Werte erneut top, keine Auffälligkeiten bei T4 oder fpli), dann wurde ein US vom gesamten Bauchraum gemacht. Magen, Galle, Leber, alles unauffällig, aber verdickte Darmwände (noch nicht schwerwiegend, aber sichtbar) sowie ebenfalls leicht verdickte Lymphknoten. Der Verdacht liegt nun aufgrund ihrer empfindlichen Magen Geschichte sowie dem Ereignis vom letzten Jahr auf IBD. Ich weiß, es ist eine Ausschlussdiagnose und um ganz sicher zu sein, müssten wir noch viel testen, aber ich frage mich, was davon ich ihr antun soll. Ein Lymphom hält die Internistin jedenfalls für unwahrscheinlich, wenngleich es nicht ausgeschlossen werden kann, aber der Verlauf mit dem letzten Jahr spricht dagegen. Gerade dieses schubartige Vorkommen der krassen Symptome spreche eber für IBD.

Sie ist jetzt 13, behandelt wird sie mit einer geringen Menge Prednisolon (1,5mg auf ihre knappen 3 Kilo), was ihr schon jetzt sichtlich hilft, gestern Abend erst hat sie die erste Dosis bekommen und schon heute frisst sie, als wäre nichts gewesen. Die anderen Katzen haben nichts dergleichen, zumindest Giardien wurden ja bereits ausgeschlossen (Labor, kein Schnelltest). Ich würde die Biopsie eher nicht machen wollen, in meinen Augen bringt mir das nur eine sichere Erkenntnis, aber selbst wenn es ein Lymphom wäre, könnten wir keine andere Behanldung vornehmen, eine Chemo würde ich ausschließen. Ich könnte natürlich noch mal eine Sammelkotprobe nehmen und ins Labor schicken, um sie auf alles mögliche testen zu lassen (habt ihr da Tipps, was genau?), das würde sie ja nicht großartig beeinflussen. Aber ansonsten möchte ich ihr eigentlich nicht so viel zumuten, Diät haben wir schon mal hinter uns, da haben wir herausgefunden, dass Huhn nicht vertragen wird (davon kratzte sie sich auf), und ich muss sagen, das war für sie und uns eine Qual. Ein erster Versuch mit Känguru scheiterte, das verweigerte sie nach zwei Tagen und frisst es bis heute nicht, mit Pferd hat es dann geklappt, aber auch das wird heute nicht so wirklich gefressen. Als wir Lamm, Schaf, Ziege oder Hirsch dazu genommen haben, nahm sie nichts davon, fällt also aus für eine erneute Ausschlussdiät, Rohfleisch oder selbstgekochtes nimmt sie nicht, haben wir auch schon versucht, was nicht aus der Dose kommt oder getrocknet und gepresst ist, will sie nicht. Momentan füttere ich mal nur Pute Monoprotein, das geht, macht offenbar keine Bauchschmerzen, aber auch das ist eine Frage der Zeit, bis sie mal wieder Abwechslung will.

Im Endeffekt lautet meine Frage, würdet ihr diese Verdachtsdiagnose einfach mal so stehen lassen und das niedrigdosierte Cortison geben, da alle Werte und anderen Organe in Ordnung zu sein scheinen? Oder würden ihr darauf beharren, die Diagnose zu sichern, notfalls mit einer Darmspiegelung und Biopsie? Die wirkliche Ursache zu finden, soll ja, soweit ich gelesen habe, durchaus schwierig sein.

So, nun liebe Grüße vom Nackibauch.

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So eine Süße
Ich kann leider nichts Konstruktives beitragen, aber alles, alles Gute wünschen
Es ist schon schlimm, wenn es keine genaue Diagnose gibt. Wie gut, dass das Kortison etwas hilft.

@Annikki danke für deine Antwort. Zehn Jahre klingt ja schon mal danach, als hätte er sich abgesehen vom Durchfall gut gehalten. Mich schocken etwas die ganzen Berichte darüber, dass wohl auch andere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden, was wohl bei uns noch nicht der Fall ist. Ich hätte jetzt die Probe einfach meiner Ärztin gegeben, damit die das in deren Labor schickt, welches auch immer das ist, dann könnte ich mit ihr die Ergebnisse besprechen.

Durchfall ist hier zum Glück nicht das Problem, hin und wieder Kartoffelbrei, würde ich es nennen. Das Riesenproblem ist das nicht fressen, das bei so einer halben Portion schnell zum Problem werden kann. Ich hoffe, der aktuelle Status von heute hält sich, sie hat jede Portion sofort angenommen und aufgefressen. 💪

@Luci vielen Dank für die guten Wünsche 😊

Vielen Dank für eure Wünsche und den Zuspruch. Ich bin momentan auf dem Stand, es vorerst dabei zu belassen, denn mit dem Prednisolon geht es ihr gut. Das einzige Problem ist das verabreichen, den ersten Abend hat sie es im Futter mitgenommen, den zweiten blieb eine halbe schon liegen, die wir nach stopfen mussten. Ich habe dann Kanustangen nur aus Pute entdeckt und bestellt, die kamen gestern. Steinhart, da geht keine Tablette rein. Gestern mit dem Futter blieben alle anderthalb Tabletten liegen, Versuch mit reconvales Gel (Gel weil ohne Huhn) sorgte dafür, dass sie etwas Gel abschleckte und es dann nicht mehr anschaute. Ich habe die Tabletten dann aufgelöst und gespritzt, woraufhin sie gespeichelt hat.

Normale Kanustangen oder easypill oder so etwas kann ich nicht nehmen, ist überall Huhn drin. Bin gerade etwas am Ende mit meinem Latein. Vor allem, wenn wir mal wegfahren wollen, wie zum Beispiel am 8.7.). Ich bekomme die Tablette schon irgendwie in sie rein, aber das kann ich wohl kaum der Katzensitterin zumuten. Eine Lösung muss bis dahin her.

Warum schreibt mein Handy denn immer Kanustangen? Was soll das überhaupt sein? 😂 KAUstangen ☝️☝️☝️

@Annikki die Vitakraft haben wir für Herrn Doktor, aber da steht unspezifisch Geflügel drauf, ich gehe da von Huhn aus. Die auf dem Bild schaue ich mir mal an, danke. Leerkapseln haben wir hier auch, Herr Doktor nimmt sein Gelenkpulver nur so (in leerkapsel gefüllt, mit Vitaminpaste beschmiert, ganz oben aufs Futter gelegt). So haben wir letztes Jahr Metro in Melisa reinbekommen, aber es war quälend und ich will sie eigentlich nicht täglich so einem Stress aussetzen. Irgendwas, mit dem sie es freiwillig nimmt ohne Huhn, wäre gut. Also mit leerkapsel und ab in dem Hals, sie hat ja nicht gefressen im letzten Jahr.

Habe jetzt mal zwanzig Stück zum testen bestellt in der Größe 5. Für Herrn Doktor haben wir andere. Bin mal gespannt, ob sie die nimmt. 😬

Ich drücke die Daumen