Hi zusammen,

ich möchte gerne mal eine Info loswerden, weil mir das am Herzen liegt. Im Verein taucht das immer wieder auf und hier sicher auch. Es geht um mein Lieblings-AB Convenia ...

Convenia ist ein Breitband-Antibiotikum (AB), das heute gerne von Tierärzten verwendet wird. Es hat eine Langzeitwirkung und ist daher enorm praktisch. ABs sollte man nie vor dem therapeutischen Ende absetzen, da sich sonst Resistenzen bei den Baktierenstämmen bilden. ABs bei Katzen bedeuten demnach eine tägliche Gabe, in der Regel über mindestens fünf Tage, manchmal länger. Wer das nicht kann oder möchte, der müsste täglich zum Tierarzt, da kommt ein Langzeit-AB wie gerufen.

Convenia hat eine Halbwertzeit von knapp 7 Tagen (bei Hunden 5,5 Tage), nach 14 Tagen kann man keinen therapeutischen Effekt mehr feststellen. Cefovecin (der eigetnliche Wirkstoff) wird unverändert über die Nieren ausgeschieden.

Das Problem Nummer 1:

Verträgt die Katze das Convenia nicht, hat sie schlichtweg Pech gehabt. Sind die Nebenwirkungen schwach, wäre das noch vertretbar, sind sie stark oder tödlich, weil sich z.B. ein anaphylaktischer Schock einstellt, nunja, das ist eben nicht vertretbar.

Das Problem Nummer 2:

In einer Vielzahl von Fällen schlägt das Convenia nicht an. Das ist besonders dann der Fall, wenn es einfach gegeben wurde, ohne dass vorher ein Antibiogramm gemacht wurde (der Regelfall!). Teilproblem 2a: Es schlägt an, aber es bilden sich während der AB-Dauer Resistenzen. Tritt einer dieser beiden Fall ein, steckt man in einem Dilemma. Mit Convenia verträgt sich eine komplette AB-Klasse (von zweien) nicht, aber selbst mit den ABs derselben Klasse gibt es Gegenanzeigen wegen Unverträglichkeit. Das bedeutet, man verliert für einen Zeitraum von 14 Tagen nahezu die ganze therapeutische Bandbreite. Man ist also gezwungen zu warten und das Tier 14 Tage lang dem Krankheitsverlauf zu überlassen. Uns selbst dann gibt es ein therapeutisches Risiko, weil das Convenia noch vorhanden ist, nur eben weniger konzentriert. Bei jedem anderen AB könnte man am nächsten Tag schon eine andere Therapie beginnen.

Das Problem Nummer 3:

Sind die Nieren. Viele der Katzen haben ernährungsbedingt schlechte Nieren (oder aus anderen Gründen). Die Nieren sind aber oft schon geschädigt, bevor man das anhand des Blutbildes sicher feststellen kann - mit anderen Worten: es ist schwierig, unbelastete Nieren zu diagnostizieren, ein normaler Kreatininwert reicht nämlich dafür nicht aus. Convenia sollte man bei nierenerkrankten Katzen schon gar nicht geben, auch nicht, wenn der Verdacht einer Nierenschädigung besteht. Paradoxerweise lese ich dauernd in anderen Foren, dass beim Zweifel, ob eine Harnweg- oder Nierenerkrankung vorliegt, Convenia gegeben wird. Convenia ist bei Harnwegsinfektionen angezeigt, wenn die Infektion durch Escherichia coli ausgelöst wurde, aber in keinem Fall bei einem Nierenproblem. Außerdem muss es selbst bei einem Escherichia coli-Befall auch nicht Convenia sein.

Warum ist das AB bei den Tierärzten dennoch so beliebt?

1. Es ist einfach, der "Kunde" ist schnell zufrieden und nervt niemanden in der Praxis, weil er anruft und dei Pille nicht verabreicht bekommt.
2. Es ist breitbandig. Wenn man sich ein Antibiogramm sparen möchte, hat man mit einem Breitband-AB eine recht hohe Trefferquote - bingo.
3. Vielleicht der wichtigste Punkt (verzeiht den Zynismus): Convenia muss angemixt werden, um ein gebrauchsfertiges AB zu werden und wird in einer 15-ml-Flasche mit 10 ml Impfstoff ausgeliefert. Zudem ist es recht teuer. Mischt der Tierarzt nun eine Injektion an, muss die angebrochene Flasche natürlich verbraucht werden.
4. Der langfristig fatalste Punkt: Der Wirkstoff gehört in die dritte AB-Generation. Diese sollten nur eingesetzt werden (so sehen es auch die Richtlinien für alle Mediziner vor), wenn Produkte der ersten beiden Generationen nicht anschlagen. Umso mehr Convenia verwendet wird, desto eher treten Resistenzen auf und man fördert die Bildung multiresistenter Keime, bei denen man dann von einem Therapienotstand sprechen muss - weil man keine Gegenmittel mehr besitzt.

Die Intention verrät schon der Name: Convenia, vom englischen convenience (bequem, einfach). Und noch eine Info obendrauf: Convenia hat in der Humanmedizin keine Zulassung, obwohl ABs dieser Gruppe auch Anwendung finden - aber eben nicht als Langzeit-AB.

Ebenso ist häufig zu hören, dass Convenia nach Unfällen verabreicht wird, wenn das Tier geschwächt und schwer handhabbar ist. Dabei wird übersehen, dass Cenvenia in keinem Fall mit nichtsteriodalen Antiphlogistika (NSAIDs) wie Matacam oder Onsior gegeben werden darf. Passiert leider auch nicht selten. Ihr müsst darauf wirklich selber achten, die Tierärzte tun es oft genug nicht.

Convenia ist perfekt für die Behandlung von Streunerkatzen im Tierschutzumfeld. Hier kann man bei Bisswunden o.ä. ein Breitband-AB auch an Katzen geben, derer man nicht so ohne weiteres habhaft werden kann (dann natürlich ohne NSIADs). Denkbar sind auch Fälle, mit extrem unzugänglichen Katzen - aber das sind absolute Ausnahmen. Und bei dem letztgenannten Fall sollte trotzdem vorher ein Antibiogramm gemacht werden, um nicht in die therapeutische Sackgasse zu gelangen.

Convenia kann durch andere ABs problemlos ersetzt werden (sofern ein AB tatsächlich auch angezeigt und nicht nur billige Diagnoseverkürzung ist), mann muss es dann eben nur verabreichen. Das sollte uns aber allen das kleinere Übel sein.

Achtet bitte darauf und sprecht Euren Tierarzt vorher darauf an.

Liebe Grüße
Jens

Hallo Jens
Ich wuerde sehr vorsichtig sein mit Convenia. Im November verstarb meine Princess nachdem ihr 3 Zaehne gezogen wurden. Bis dahin war sie eine total gesunde Katze. Ab der Operation, wo sie auch Convenia bekam, verweigerte sie ihr futter, was eigentlich nicht ueberrascht wenn im Mund operiert wurde. Nach 2 wochen war dann die Wirkung von Convenia weg und es wurde nachgespritzt. Einen Monat nach der OP hatte sich ihr Zustand so verschlechtert durch dieses nichts essen wollen - mit muehe habe ich ihr jeden tag etwa 20g futter enigetrichtert - das ich sie in eine klinik brachte, wo man ihr statt zu helfen sie als geldesel in die Ecke stellte. Niemand hatte eine Erklaerung wieso die Katze bis zum Ende nicht fressen wollte, da ihr mund zum Zeitpunkt ihrer todes total abgeheilt war. Zufaellig kam ich dann auf diesen artikel, und fand noch zahllose andere Faelle die fast exaxt meine Erfahrung mit Princess wiedergespiegelt haben: http://catinfo.org/?link=convenia
Danke fuer den Kommentar mit Metacam, leider wusste keiner der Teiraerzte mit denen ich zu tun hatte das die mittel nicht zusammengehoeren und ich have Princess jeden Tag Metacam aufgezwungen und mich gewundert wieso die sich noch immer benimmt als haette sie schmerzen...

Auch wenn ich mich vllt etwas unbeliebt machen, mal folgende Anmerkung:

Jedes Medikament ist bei falscher Anwendung potentiell gefährlich und u.U. auch tödlich. Daher finde ich ich das 'verteufeln' einzelner Medis auch nicht sonderlich hilfreich.

Was nach meiner Erfahrung in der Praxis fehlt, ist eine ordentliche Diagnosestellung (und das ist nicht nur bei Tieren so). Das beste Medikament hilft nicht, wenn es nicht zum Krankheitsbild passt. Und genau da fängt es an, dass rumprobiert wird und man zu keinem Erfolg kommt. Die Katze/ das Tier/ der Mensch baut immer weiter ab und aus diesen und jenen Gründen wird eine Diagnosestellung immer schwieriger.

Was nachher eigentliches Krankheitsbild ist oder Nebenwirkung eines Medikaments, verschwimmt mit unter einfach.

Convenia ist unter gewissen Vorraussetzungen ein gutes AB, bei falscher Anwendung u.U. gefährlich. Aber genau das trifft auf viele andere Medikamente eben auch zu. Ich 'hasse' dieses Zeug nicht und ich bin mal so frei und behaupte, dass ich meinem Tierarzt auch nicht unstestellen brauch dass er mit meinen Tieren nur Geld verdienen will. Das wäre nicht nur unfair, sondern auch einigermaßen undifferenziert. Das mag so mancher Arzt vllt tun, wird aber die meisten Ärzte nicht dazu bewegen dieses AB zu verabreichen.

Mir stößt sowas sauer auf, was schade ist, denn die eigentliche Info zum Medikament ist gut.

Danke dir Kristina. Ich seh das auch etwas kritisch.

Meinen Ärzten vertrau ich blind. Es mag sicher nicht einfach sein, solch eine Praxis zu finden, aber wir haben sie. Und grade nach allem, was wir dort schon haben machen lassen, hab ich nun wirklich nicht das Gefühl der Geldschneiderei.

Noch ein paar fachliche Anmerkungen.

Auch bei anderen AB-Gaben wird dich in den seltensten Fällen ein Antibiogramm gemacht und die meisten Kunden wollen das such gar nicht aus Kostengründen. Teilresistenzen können immer auch bei jedem anderen AB entstehen, weswegen man immer und grundsätzlich kritisch schaun sollte, ob AB notwendig ist. Ist in der Humanmedizin ja nicht anders.
Was ich nicht verstehe, was ist schlimm daran, dass Convenia in der Humanmedizin keine Anwendung findet? Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun? Es gibt bestimmt noch einiges mehr an Medikamenten, dass nur in der Veterinärmedizin zugelassen ist.

Anniki, ich glaube das easypill wird bei meinen verbliebenen Damen nicht funktionieren, die sind zu ausgefuchst, ich glaube ich were erst mal das hier probieren:
http://www.vetdepot.com/pet-piller.html
An Panthen Mama: Erklaer doch mal was Du unter verteufeln verstehst, das wuerde mich doch schon interessiere. Ich habe ganz klar nicht nur dargelegt das eine meiner Katzen jetzt under raetselhaften umstaenden gestorben ist die nicht einmal eine Autopsie klaeren konnte, die jedoch mit den Erfahrungen anderer die genau das selbe Scenario mit Convenia erlebten uebereinstimmt. Falls Du nicht eine andere glaubwuerdige Erklaerung hast wieso die Katze ihr Futter verweigert hat duerfte diese erfahrung, die zahllose Personen gemacht haben, wohl die wahrscheinlichste oder bis jetzt zumindest die einzig moegliche Erklaerung sein. Ob das jetzt an Convenia allein lag oder eine Reaktion auf Convenia UND Metacam war ist unerheblich da deutschen Tieraerzten offensichtlich nicht bekannt ist das man beide Mittel nicht zusammen nimmt.
Das Convenia seinen Job bei meiner anderen Katze getan hat und dort auch soweit keine negativen Reaktionen herviorgerufen hat (abgesehen vom Schleim spucken, das sie in die Notaufnahme brachte) habe ich auch dargelegt. Das das Medikament vielen Tieren hilft scheint fraglos festzustehen, leider aber auch das es zum Tode von vielen Tieren gefuehrt hat. Solltest Du das nicht glauben dann lies doch mal was der Hersteller selbst dazu schreibt, vielleicht glaubst Du dem mehr als meinen Worten: 'FOREIGN MARKET EXPERIENCE: The following adverse events were reported voluntarily during post-approval use of the product in dogs and cats in foreign markets: death, tremors/ataxia, seizures, anaphylaxis, acute pulmonary edema, facial edema, injection site reactions (alopecia, scabs, necrosis, and erythema), hemolytic anemia, salivation, pruritus, lethargy, vomiting, diarrhea, and inappetance.'
Um nochmal auf deinen Kommentar mit falscher Anwendung zurueckzukommen, Convenia ist zumindest in den USA nur als Heilmittel bei Hautverletzungen zugelassen und nich fuer dies und das, wie es in der Praxis jedoch angewandt wird. Wer ist der Teufel, der Tierarzt oder Convenia...? Egal wie, eine Warnung scheint angebracht, und wenn diese Worte nur eine einzige Katze und ihren Besitzer von dem schicksal das Princess erlitten hat bewahren - glaub mir, es ist nicht schoen sich von seinem geliebten Tier zu verabschieden wenn es hehaeutet, mit abgetrenntem Kopf und ohne Augen in den Hoehlen vor einem liegt - dann hat dieser Post seinen Sinn erfuellt.

Meinen TA in London, wo die Katzen fuer ueber ein Jahrzehnt ein gutes, sicheres Leben gefuehrt haben, vertraue ich auch fast blind, frage jedoch hier und da nochmal nach. Seit April 2014 habe ich mehr Geld fuer Tieraerzte ausgegeben als in London in diesem Jahrzent zusammen. Seit meinem Umzug nach Deutschland habe ich zwei dieser Katzen verloren, eine dritte ist schwer krank mit Stomatitis. Die Katze, von der hier die Rede ist wurde in der Notaufnahme fuer 3 Tage (bis zum verrecken) als Goldesel in die Ecke getsellt, ohne ihr zu helfen (na ja, man hat sie an tropf gehaengt...), fuer den Spass zahlte ich dann 400 Euro. Zur Zeit fahre ich 90 minuten autobahn zum naechsten TA den ich noch am kompetentesten finde, jedoch vertrauen kann man das auch nicht nennen. Er verabreicht - wie jeder andere TA hier - auch Convenia und Metacam...und bei all diesen Erfahrungen krieg ich ueberraschenderweise einfach kein Vertrauen zu Tieraerzten. Hab's anfangs mit einem bestimmten Aerzte Bewertungsportal versuch, bis mir auffiel das die ganz gerne schlechte bewertungen entfernen, offensichtlich gefaelschte gute bewertungen jedoch, auch wenn sie daraif aufmerksam gemacht werden, gerne stehen lassen. Du kannst Dir wahrscheinlich nicht vorstellen wie froh ich waere wenn Du mir einen TA von der Sorte die Du hast und die ich in London hatten im Umkreis von 2 Autostunden vom Flughafen Hahn empfehlen koenntest.

Unseren Tierärzten ist der Umstand das Metacam und Convenia nicht zusammen gegeben werden dürfen bekannt. Erst am Samstag hat sich Katrin mit einer der Ärztin aus der Klinik darüber unterhalten. Ich kann bei uns jedenfalls nicht sehen, dass es wahl- und grundlos gegeben wird.

Wie ich schon sagte, es mag Ärzte geben die das nicht beachten, aber ich gehe davon aus, dass die allermeisten Ärzte Beipackzettel lesen können und das Medizinstudium nicht ganz umsonst war.

Anja schrieb vorhin sie 'hasse das Zeug auch wie die Pest" und Jens stellt in Punkt 3 die Überlegung an, dass die Ärzte damit nur Kasse machen wollen. Du selber schriebst in deinem Post, dass Convenia am Tod deiner Katze Schuld ist.

Tut mir Leid wenn du da nicht mit mir übereinkommst, aber persönlich finde ich das sehr undifferenziert.

Woran deine Princess letztlich gestorben ist konnte, wie du selber schreibst, nicht mal die Autopsie klären. Möglich ist dass es die falsche Anwendung von dem Convenia (mit dem Metacam) war, möglich aber auch, dass andere Faktoren eine Rolle gespielt haben. Falls es zweifelsfrei feststehen würde, dass es die 1. Variante war, ist für mich aber noch nicht das Mittel an sich der Todesbringer. Sondern der unsachgemäße Gebrauch! Das ist für mich ein deutlicher Unterschied.

Es geht mir gar nicht darum das Mittel aufzuwerten, sondern nur festzustellen, dass es oft genug nicht am Mittel selber liegt. Es darauf zu reduzieren, entbehrt für mich jeder Grundlage.

Zu dem Argument, dass der Hersteller angibt dass es auch zum Tode führen kann:
Dazu ist er rechtlich verpflichtet und da gibt es nicht nur in der Veterinär- sondern auch der Humanmedizin genügend Beispiele. So ein anaphylaktischer Schock ist nun mal nicht zu unterschätzen. Je nach Ausmaß der Anaphylaxie kann der Tod auch recht schnell eintreten.

Ulrike sagte es so schön, es muss einfach genau abgeklärt sein, ob überhaupt ein AB notwendig ist. Und ich gehe noch weiter: Bei jedem Präparat dass ich eingebe, muss eine ordentliche Anamnese und genaue Diagnosestellung erfolgen. Die Beipackzettel von den meisten Medikamenten lesen sich nicht umsonst wie ein Thriller, sondern weil jeder Organismus auf bestimmte chemische Verbindungen anders reagieren kann. Penicillin war auch lange Zeit der Heilsbringer schlechthin, bis man irgendwann feststellen musste, dass doch einige sehr empfindlich darauf reagieren. Es wird immer noch gegeben, auch aus gutem Grund, aber eben mit Bedacht.

Ich finde Aufklärung und Information wichtig. Und da es immer mal wieder Ärzte gibt die, aufgrund wie auch immer gearteter Umstände, anders Handeln als man es sich wünscht, ist es gut wenn man sich als Tierbesitzer informieren lässt.

Für mich persönlich beginnt es aber nicht beim Medikament, sondern bei der persönlichen Haltung des Tierbesitzers beim Tierarztbesuch. Ich kann mich da nur immer wieder wiederholen: Nachfragen, hinterfragen, auf eine Diagnose bestehen! Wird mir das verwehrt, werde ich einen anderen Arzt aufsuchen. Bei mir selber würde ich es ja auch nicht anders machen. Und trotzdem, wenn ich oder mein Tier Pech haben, kann mir beim besten Medikament, dass mir durch den besten Mediziner gegeben wird, ein Unglück in Form von Unverträglichkeit wiederfahren.

Zu den Bewertungsportalen:
Solch eines hat uns zum 'besten' TA der Stadt gebracht. Und dann recht schnell in die TK. Letztlich habe ich mir den Tipp aus Tierschutzkreisen geben lassen und bin da auch sehr zufrieden. Was nicht heißt, dass ich nicht nachfrage. Ich bin selber Physiotherapeutin und weiß daher genau was der Unterschied zwischen Ursache und Symptom ist. An letzterem herumzudoktorn bringt nicht nur in der Veterinärmedizin großes Leid.

Zitat von Panthen-Mama im Beitrag #9

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Für mich persönlich beginnt es aber nicht beim Medikament, sondern bei der persönlichen Haltung des Tierbesitzers beim Tierarztbesuch. Ich kann mich da nur immer wieder wiederholen: Nachfragen, hinterfragen, auf eine Diagnose bestehen!

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Generell kann ich Dir voll zustimmen, ich mache mir auch die schlimmsten Vorwierfe das ich nicht hier die selben Massstaebe angelegt habe als damals wo ich Katzenbesitzer wurde. Es hat sehr lange gedauert bis ich meine lieben ohne viel Bedenken in die Haende der englischen Aerzte gegeben habe, aber mehr als ein Jahrzehnt wo ich nicht mal den Ansatz eines Behandlungsfehlers sehen kann bringt nun halt eben Vertrauen. Mein Fehler war von Deutschland (oder vom Hunsrueck, befor ich hier angefeindet werde duer die Bemerkung) die selben Standards zu erwarten wie die in London. Fuer diesen Fehler habe ich und die Kreaturen, die ich am liebsten in meinem ganzen leben hatte, sehr teuer bezahlt.
Dein Kommentar, das es hier dock Tae gibt die ueber die Reaktionen von Convenia/Metacam wissen macht mir Hoffnung, es war schon deprimierennd die Info hier zu finden waehren die besten Tae der Rebublik offensichtlich keine Ahnung davon haben. Das gibt es doch nicht das keiner der 7 Tieraerzte (die lt Bewertungsseite die besten der Republik sind) eine Idee davon hat. Oder ruecksichtslos genug ist, sein in Kuerze ablaufendes Convenia um jeden preis lowserden will...
Zu den Bewertungen: erklaer doch mal wieso schlechte Bewertungen ganz lautlos verschwinden waehrend offensichtlich getuerkte belassen werden? Unser oertlicher TA, zu dem ich ueber die Bewertungsseite fand und der einer der besten der Republik ist (5 Bewertungen, alles 1, eine ausnahme ist die mit von einem Bewerter als '2' bewertete Barrierefreiheit) hat eine minimum Wartezeit von 20 minuten, das maximum was wir hatten was eine Stunde 20 minuten. Wie kann denn sowas nur mit '1' bewertet werden? Die Kinderfreundlichkeit: es gibt im Wartezimmer absolut gar nichts das fuer Kinder waere. Die Zeitungen und Magazine/prospekte sind etwa zehn jahre alt. Wie kann den dieser Tierarzt mit einer '1' zur Kinderfreundlichkeit bewertet werden? Um zum Wartezimmer zu gelangen geht man ueber einen Hof, dann muss man eine Stufe ueberwinden. Es gibt nichts was fuer behinderte gemacht waerre. Wie kann denn das mit durchweg 1 bewertet waeren, oder sogar mit der 2 die ein Bewerter gab. Ueber Kompetenz kann man ja streiten,nicht aber darueber das wenn es nichts fuer Kinder/behinderte gibt und die Wartezeiten bis zu 80 minuten laufen, eine 1 wohl doch fehl am Platze ist. Das wird jedoch gelassen, waehrend die Bewertung eines Kunden, dessen Katze verstarb auf die korrupteste art geloescht wird. Und in sowas soll man vertrauen haben?
Wir zahlen eine Unmenge Geld an Tieraerzte, findest Du nicht auch das ich fuer das Geld nicht auch wenigstens eine einigermassen kompetente Behandlung erwarten kann? 7 von 7 Tieraerzten (darunter die besten der Republik) haben keine Ahnung von Metacam/Convenia, keiner dieser TAe kam darauf das die kleine nicht mehr frass wegen dem Convenia obwohl es auf dem Behandlungszettel steht (jetzt sag mir bitte nicht du liest jede Packungsbeilage und liest auch alle Gescheftsbedingungen ebvor Du den Klick machst) und der TA der das Convenia spritzte das zum Schleim erbrechen der noch lebenden Katze fuehrte hatte natuerlich auch keine Ahnung das genau das als moegliche nebenreaktion auf dem Beilagezettel steht. Ich meine wofuer zahle ich denn, wenn ich meine eigenen Nachforschungen anstellen muss und alle Beipackzettel lesen muss, wofuer ist den der Tierarzt noch da? Ach so, dumme Frage, natuerlich zum Geld nehmen...
Aber ein letztes Wort zu Convenia, Du hast das scenario, ich bin sicher das Convenia die Ursache des Todes von Princess war. Mach doch mal nen Vorschlag was sonst eine Katze zum Essen verwigern bringen kann. Aber bitte nur reale Moeglichkeiten, nicht sowas wie 'andere Medikamente' - die Medikamente die die Katze bekam waren Convenia und Metacam und sonst nichts.

7 der 7 Tieraerzte mit denen ich in D zu tun hatte waren erstklassig im Geld nehmen und Gebuehren darlegen. Die Pathologie hat sogar noch einen draufgesetzt, die haben mir ganz genau erkalert was die basis autopsie kostet und das es dann noch bis zu 200 Euro extra kosten kann fuer histologische untersuchungen. Leider wurden die ergebnisse immer wieder verzoegert da angeblich auf die Ergebnisse der histologie gewartet wurde, an Ende bekam ich dann eine Rechnung. Es wurden - trotz abmachung - keine histologischen untersuchungen ausgefuehrt. Als Ueberrachung wurden mir dann noch die telefonate in rechnung gestellt, unter anderem das Telefonat in dem ich fragte wieso das denn so lange dauert...

Vorweg: Ich als Tierhalter bin in der letzten Konsequenz dafür verantwortlich ob ich auf eine Diagnose bestehe oder nicht. Diese Pflicht laste ich schon mir selber zu, denn es sind auch meine Tiere, für die ich in gewisser Hinsicht sprechen muss.

Und da kenn ich eben auch aus dem persönlichen Umfeld die andere Seite. Da möchte der Tierbesitzer kein Antibiogramm weil zu teuer, oder eben einfach irgendein günstiges AB oder Schmerzmittel, das Tier wird doch dann schon. Was anderes könne man sich eh nicht leisten. Na und, dann warte ich bei einer Floh(biss)allergie eben bis die Dinger wieder da sind und komm erst mit der völlig zerschundenen Katze zum TA. Und ist das dann wirklich so teuer? Muss das jetzt sein? So einen Notkaiserschnitt bei einem Hund muss man auch nicht bezahlen, immerhin sind doch die Ärzte verpflichtet zu helfen.

Zu deiner Salbe: Da ist aber auch der Punkt den ich meinte, jedes Medikament ist falsch angewendet potentiell gefährlich! Selbst mit Homöopathie kann man Schaden anrichten. Und gerade in diesem Bereich kenn ich nicht wenige die da immer wieder mal dieses oder jenes Kügelchen reinwerfen. Oft auch in merkwürdigen Kombinationen. Am Ende ist dann das große Wundern was nun Krankheitssymptom oder Wechselwirkung ist. Bei den Chemiekeulen ist es meist noch etwas komplizierter. Deswegen noch mal: Am Anfang steht immer die Diagnose und nicht das Symptom. Kann mir mein HA oder TA keine Diagnose benennen, lass ich auch nicht auf gut dünken rumexperimentieren, sondern hole mir eine andere Meinung ein.

Ich selber frage eigentlich immer nach welches Medikament wir mitbekommen. 1 oder 2 x habe ich nicht gefragt, aber oft genug frage ich dazu, was wir noch machen können und was sich damit verträgt. Wenn die TAs der Meinung sind dass ein AB notwendig wird frage ich IMMER nach. Ob nun bei mir oder den Tieren.

Ich weiß nicht wie es andere halten, aber mich interessiert ganz einfach auch was man warum gibt.

Natürlich kann man nicht von allen erwarten dass sie detailliert nachfragen, aber ich gehe auch nicht davon aus, dass ich es permanent mit einem schlechten TA zu tun habe. Unseren ersten TA haben wir gewechselt, als er auf normales Nachfragen und dem Diagnosewunsch keine Antworten und keinen Plan hatte.

Dank der tollen Funktion hier im Forum seh ich gleich die neuen Antworten also auch noch mal dazu:

Ich bin mir, auch anhand eigener Erfahrungen sehr bewusst, dass es Ärzte gibt die nicht das bringen was ich erwarten würde. Warum den 7 Tierärzten diese Wechselwirkung nicht bekannt war, kann ich dir nicht beantworten, ich kann nur sagen wie es hier praktiziert wird. Aber auch ich habe schon 1x eine AB Gabe zugelassen, die sich im Nachhinein als höchst unglücklich herausgestellt hat. Ich habe damals Glück gehabt, mir ist kein Mietzi gestorben, aber dafür habe ich ein dreiviertel Jahr Darmaufbau betreiben dürfen. Macht sich eben nicht so gut ein völlig ungeeignetes AB zwei Jungkatzen einzugeben, die eigenlich Giardien+ sind. Das Panacur dazu und du hast zwei Babys mit einer richtig besch**** Darmflora. Als der Doc, nachdem keine Besserung eintrat und ich im Kopf schon eine Kotprobe avisiert habe meinte, ich soll einfach mehr TroFu füttern, habe ich meine Mädels geschnappt und habe sie woanders behandeln lassen.

Die besten TA Tipps habe ich aus dem Tierschutz erhalten. Gerade weil die Leute da sehr daran interessiert sind, dass diagnosebezogen behandelt wird (alles andere wäre auf Dauer finanziell nicht vereinbar). Daher würde ich dir empfehlen beim TSV in deiner Umgebung anzurufen und dort nachzufragen. Unsere TK hier hat die schlechteste Bewertung in ganz Magdeburg (bzw. es war eine lange Zeit so). Und die vom TSV hat mich an eben diese weiter geleitet. Da wurde dann auch mal das Röntgenbild von Hooki nicht nur von unserer TÄ betrachtet, sondern mit der Klinikcheffin zusammen ausgewertet. Dort habe ich auch immer das Gefühl, dass man sich regelmäßig weiter bildet. Als ich unseren Pflegezwerg in der Notsprechstunde zum Einschläfern hingebracht habe, hat man nicht mal den Notzuschlag draufgerechnet. Wenn ich Fragen habe werden die umfassend und in Ruhe beantwortet. Teilweise wird sogar nach unseren anderen Tieren gefragt, wenn wir da sind. Dort sind wir nicht nur Nummer XY sondern unsere Tiere kennt man zum großen Teil mit Namen. Nach Max Tigerschaf und Möpsi erkundigt man sich sogar regelmäßig.

Tja, und das alles beim schlechtesten Arzt in MD .

Abzocker finden sich in jedem Berufsstand, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es so sehr zur Regel geworden ist, die Leute über den Tisch zu ziehen. Vllt weil man sich untereinander Tipps gibt, welcher TSV bei welchem TA ist ?!

Was ich aber noch sagen möchte: Ich denke nach allem was ich gelesen habe nicht, dass du dir so schlimme Vorwürfe machen musst. Diesen Umstand hätte jeder TA erkennen und dementsprechend auch medikamentieren müssen. Emma hat nach und vor der Zahnextraktion auch ein anderes AB bekommen, welches genau müsste ich noch mal schauen. Das war ein spezielleres, den Namen hab ich mir nie richtig behalten können..... moment... Suanatem. Sie hatte aber auch eine schlimme Gingivitis dazu und nach dem was mir von der OP berichtet worden ist, war es auch absolut angezeigt.

Appetitlosigkeit ist als Symptom allein nicht wirklich aussagekräftig. Ich mag mir auch kein Urteil erlauben weil ich die Situation und deine Katze nicht kenne. Ich wollte dich damit auch nicht angreifen oder deine Aussage generell in Frage ziehen, es ist aber natürlich einfach zu sagen, dass es das Medikament war.

Krankheiten zur Appetitlosigkeit gibt es aber eine ganze Menge. Als sich Panthi frisch mit den Giardien infiziert hat, habe ich 3 Tage gekämpft ordentlich was in sie reinzubekommen. Da haben wir uns mit Ministücken gekochtem Huhn vorgearbeitet. Ihr war ganz einfach Übel, das wäre bei vielen Magen-Darm auch der Fall. Eine Gastritis macht dazu auch Schmerzen. Wie gesagt, Möglichkeiten gibt es viele, in der Klinik fliegen auch genügend Keime, Viren und Bakterien rum.

Wie gesagt habe ich dich gebeten eine reale moeglichkeit aufzufuehren. Natuerluch gibt es hunderte von scenarien die zur appetitlosigkeit fuehren. Aber ist dir ectl entfallen das eine Autopsie gemacht wurde? Dir ist auch entfallen das die Katze nicht an appetitlosigkeit litt, sie hat die nahrung verweigert. Ich musste ihr das essen fast reinzwingen, wenn du die Kommentare anderer 'Opfer' gelesen haettest wuerdest du sehen wie identisch deren erfahrungen mit meinen sind. Ich wiederhole, eine perfekt gesunde Katze verweigert essen, hat nack kurzer zeit leich ungewoehliche leberwerte und stirbt nicht viel spaeter. Alle Symptome grossteils oder komplett identisch. Und Du hast wirklich die Theorie das alle diese Katzen ploetzlich mit Giardien infiziert waren? Das findest du nicht ein bisschen weit hergeholt...?
Ein Wort noch ueber deinen frueheren post: Eigentlich sind nicht alle Medikamentenhersteller dazu verpflichhtet darauf hinzuweisen das ihr medikament zum Tode fuehren kann, diese verpflichtung besteht nur dann wenn die benutzung des medikamentes zum tode fiehren kann, wenn das nicht der Fall ist besteht auch nicht die Pflicht darauf hin zu weisen.
Dein Kommentar bezgl der miesesten Klinik verwirrt mich jetzt ein bisschen: erst verteidigst du die bewetungsportale und sagst das du damit den besten ta gefunden hast, jetzt sagst du das deine super klinik beim bewertungsportal als ganz mies dasteht? Oder hab ich mich so speat in der nacht irgendwo verlesen?
Ich mache mir schwere Vorwuerfe das ich der einzigen fachzahnaerztin fuer tiere dieses bundeslandes nach ihrer 1000 euro rechnung vertraut habe ihren job zu koennen (sonst haette ich eigentlich auch keine tausend euro fuer das ziehen von 5 zaehnen gezahlt) und davon abgesehen habe sie zu bitten, mich den beipackzettel fuer Convenia inspizieren zu lassen oder den online zu inspizieren, was ich jetzt, nachdem ich auf alle diese berichte aufmerksam wurde, gemacht habe. Aber wie viele Leute inspizieren die denn? Mal ehrlich, bittest Du jedesmal den Tierarzt dir den B/eipackzettel zur inspektion zu geben bevor du ein medikament authorisierst? Ich frage nochmal, was ist denn die Funktion vom Tierarzt? Nur das Geld nehmen? Machst du zuhause auch die Arbeit des Schornsteinfegers und ueberweist du dann seine rechnung? Reparierst du auch dein auto und faehrst dann in die Werkstatt um die Reparatur zu bezahlen?
TA nehmen sehr viel Geld, viel mehr in D als in England. Sollten die denn nicht doch etwas mehr leisten als Geld zu nehmen? Ich meine wenn das alles ist was ich erwarten kann gehe ich naechstesmal zur Kassiererin vom Lidl, die kann auch geld kassieren...
Als Physiotherapeutin, erwartest du von deinen Patienten das die eventuelle Fehler deinerseits korrigieren und, falls die das nicht machen, schiebst du dann die schuld fuer eine fehlgeschlagene Physiotherapie auf deine Patienten...?
Es waere schoen wenn Aerzte nicht nur dazu bereit waeren das Geld des Kunden sondern auch eine gewisse Verantwortung zu uebernehmen...und eine geiwsse Leistung zu erbringen. Geld nehmen allein ist das Fachgebiet der Diebe, zumindest bei meiner, zugegebenermassen altmodischen weltanschauung...
Ein letztes Wort zu den Aerzten die du kennst, ich beneide dich darum das du Zugriff zu solchen aerzten hast. Und das total ohne Ironie. Ich werde auf jeden Fall deinen Vorschlag, den lokalen Tierschutzverein zu fragen, ueber die naechsten Tage beherzigen und bin dir sehr dankbar fuer die Idee. Verspreche mir nicht viel davon aber ich lasse mih gerne ueberrachen. Den mir empfohlenen Arzt werde ich als erster ueber Convenia/metacam befragen, falls er weiss das beides nicht gut zusammen passt habe ich vielleicht jemanden gefunden der sein Handwerk versteht.